Die Teufelshure von Martina André ist eine gekonnte Mischung aus Historie und Mystery gepaart mit Spannung, Action und Romantik, die den Leser kaum zur Ruhe kommen läßt.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Wobei entgegen der allgemein üblichen Vorgehensweise die Autorin nicht permanent zwischen den Zeiten springt, sondern die erste Hälfte im Jahr 1647/1648 spielt und die zweite Hälfte in der Gegenwart. Mir hat dieser Stil sehr gut gefallen, da ich mich nicht dauernd umstellen musste, sondern erst die Vergangenheit aufmerksam verfolgen und dann in der Gegenwart genauso spannend weiter unterhalten werden konnte.
Schottland 1647/1648:
Während einer Hinrichtung trifft John Cameron auf Madlen MacDonald. Auf unheimliche und mysteriöse Art ist diese allerdings mit Lord Chester Cunningham verbunden. Ihm wiederum sagt man nach, dass er mit dem Teufel im Bunde sei und dass er sie benutzen würde, um mit dem Teufel in Kontakt zu treten. Obwohl Madlen als Teufelshure verschrien ist, spürt John sofort eine tiefe Zuneigung zu ihr. Nach einer leidenschaftlichen Nacht plant John die gemeinsame Flucht nach Frankreich, doch Cunninghams Männer durchkreuzen seine Pläne. John wird des Landesverrats beschuldigt und gerät dadurch noch mehr in Cunninghams Fänge, der an ihm und seinen Freunden ein gnadenloses Exempel statuiert.
Schottland 2009:
Die junge Lilian arbeitet als Molekularbiologin und testet mittels eines Selbstversuchs einen Stoff aus Pflanzenextrakten. Ihre Analyse ergibt, dass die Möglichkeit besteht, Erinnerungen von Vorfahren – mittels eines biochemischen Prozesses – aus den eigenen Genen zu extrahieren und über Visionen ins Bewusstsein zu transferieren. Dies hat jedoch teuflische Folgen.
Unverkennbare Charaktere – wobei besonders John Cameron, der mutige Dough Weir, aber auch der wirklich dämonische Bruder Mercurius herausragen – machen das Lesen ebenso zu einem Genuss, wie die innige und alle Zeiten überstehende Liebe zwischen John und seiner Madlen.
Ich habe mit den Charakteren gelitten und mich mit ihnen gefreut und sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren waren liebevoll beschrieben.
Der Schreibstil von Martina André hat mir wieder sehr gut gefallen. Dieser ist sehr flüssig, und zielgerichtet führt die Autorin die Erzählung von einem Höhepunkt zum anderen, ohne dabei zu seicht oder übertrieben zu wirken. Wie auch alle anderen Buch-Cover von Martina André, finde ich auch dieses Titelbild sehr gelungen.
Fazit:
Wieder einmal hat Martina André es geschafft, mich total in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und von daher lautet mein Resümee auch: „Absolut empfehlenswert!“